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Elke Beilfuß
Designgeschichten
Johann-Sebastian-Bach-Str. 6
99423 Weimar
Telefon 0049-3643-2112457
Email
schreiben |
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Vermittlung und Vorträge
2019
Museum August Kestner, Hannover
4. Sept. 2019 »Oskar Schlemmer - Meister der tanzenden Form. Eine biografische Betrachtung« Öffentlicher Vortrag am 131. Geburtstag von Oskar Schlemmer
2018
WBA, Bauhaus-Universität Weimar
28. Aug. 2018 »Materialien: Kunststoffe im Design und Interieur von den 1950er Jahren bis heute.« Vortrag für die GOOD INTERNATIONAL DECORATIVE DESIGN GROUP BEIJING
2017
WBA, Bauhaus-Universität Weimar
13. Juli 2017 »Einführung in die Idee ,,Bauhaus". Historischer Blick auf die künstlerischen und gestaltenden Theorien aus der Zeit der Gründung des Bauhauses in Weimar« Vortrag für die GOOD INTERNATIONAL DECORATIVE DESIGN GROUP BEIJING
2013
Inselgalerie Berlin
1. Oktober 2013 »Lotte Stam-Beese. Bauhäuslerin, Architektin und Stadtplanerin« Vortrag in der Inselgalerie, Torstr. 207, Berlin
Angermuseum Erfurt
Sommer 2013 »Der Architekt Henry van de Velde und seine Museumsprojekte« Themenführung sowie öffentliche Frührungen im Angermuseum Erfurt in der Ausstellung »Henry van de Velde. Ein Universalmuseum für Erfurt« von Mai bis Sept. 2013
Fachhochschule Düsseldorf
14. Juni 2013 »Design und Designtheorie. über wissenschaftliches Arbeiten als berufliche Perspektive im Design« Vortrag auf der »WERKKONFERENZ 2013«
2009
Bauhaus Museum Weimar
16. Oktober 2009 »Das Bauhaus und die neue Frau«, Vortrag im Bauhaus Museum zur Ausstellung »Das Bauhaus am Kiosk – Die neue Linie 1929–1943«
Pdf zum Download
Grassi Museum für angewandte Kunst Leipzig
30. April 2009
»Material der Zukunft. Kunststoffe im Möbeldesign um 1968«
Vortrag im Grassi Museum für angewandte Kunst Leipzig zur
Ausstellung »Joe Colombo. Design und die Erfindung der Zukunft«.
2003–2009
Bauhaus-Universität Weimar
Oktober 2003 bis Februar 2009
Durchführung von Seminaren und Exkursionen am Lehrstuhl für
Geschichte und Theorie des Design.
2003
Neues Museum Weimar
Februar bis September 2003
Besucherführungen im Neuen Museum Weimar zur Sammlung und
zu den Wechselausstellungen »Heinz Trökes« und »Norbert
Tadeusz« während des wissenschaftlichen Volontariats bei der
Klassik Stiftung Weimar.
2002
Documenta 11
Juni bis September 2002
Führungen von internationalen Besuchergruppen auf der
documenta 11 in Kassel.
1999–2002
Kunstmuseum Wolfsburg
August 1999 bis Januar 2003
Kunstvermittlung zu den wechselnden Ausstellungen sowie
Konzeption und Durchführung von Führungen sowie zahlreichen
Workshops. |
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bauhaus feminin. Frauen der Moderne
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
»Die neue Frau ist da – sie existiert« schreibt 1918 die russische Schriftstellerin Alexandra Kollontai. Das Bild der Frauen in den Medien der 1920er Jahre bestimmen selbstbewusste, dynamische, experimentierfreudige Frauen: Die Autofahrerin, die Pilotin,
die Sportlerin, die Lebenslustige und der Typ der androgynen Garçonne mit kurzem Haarschnitt und Hosen tragend. Sie alle prägen das Bild der Neuen Frau und Zeitschriften wie die »die neue linie« verbreiten es.
Die Moderne hielt also nicht nur eine neue Architektur und neue Gestaltungslösungen bereit, das alles war eng verknüpft mit einem sich neu orientierenden Geschlechterverhältnis.
Eine Zeichnung aus dem Jahr 1923 des ungarischen Bauhaus- schülers Farkas Ferenc Molnár eines umschlungenen, nackten Paares vor dem Haus am Horn verdeutlicht exemplarisch die Idee einer gleichberechtigten Beziehung. Das Paar ist halb sitzend, halb liegend, mehr nebeneinander als eng umschlungen dargestellt. Seltsam sind Arme und Beine der Beiden jedoch ineinander verschränkt. Die Architektur des Haus am Horn spiegelt die Idee, die sowohl die Freiheit des Einzelnen, sprich das Nebeneinander als auch das Miteinander beinhaltet, in gebauter Form wider. Die einzelnen Räume sind um einen zentralen Wohnraum gegliedert: Küche und Essbereich, das Kinderzimmer, das Zimmer der Dame, das Bad und abschließend das Zimmer des Herren. Sowohl das Zimmer der Dame als auch das Zimmer des Herren sind vom Wohnraum her begehbar.
Ausgehend vom Bauhaus wurden im Seminar sowohl Biografien als auch einzelne Entwürfe vorgestellt, die unter der Idee bauhaus feminin zu fassen sind. Dazu zählen die Bauhäuslerinnen wie Marianne Brandt, Ré Soupault, Alma Siedhoff-Buscher und Gunta Stölzl und andere weniger bekannte Frauen. Aber auch die »Frankfurter Küche« von Margarete Schütte-Lihotzky, Arbeiten von Eileen Gray, Sophie Taeuber-Arp und weiteren Architektinnen und Künstlerinnen der Moderne, die zeitgleich mit den Bauhäuslerinnen gelebt und gearbeitet haben, wurden besprochen.
»Macht euch endlich frei von der Haushaltssklaverei!« appelliert
Dr. Erna Meyer an die Frauen in den 1920er Jahren. Texte von Theoretikerinnen, die sich, wie Erna Meyer und Hildegard Grünbaum-Sachs, Grete Dexel mit Ehemann Walter Dexel sowie Hildegard Schwab-Felisch, intensiv mit den Themen Gestaltung, Wohnen und Leben befasst haben, werden ebenfalls im Seminar thematisiert. In diesem Zusammenhang ist auch die Publikation »Die neue Wohnung. Die Frau als Schöpferin« von Bruno Taut zu nennen; eines der ersten Architekturbücher, die speziell für ein breites Publikum geschrieben waren und über das Neue Bauen aufklären wollten.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im WS 2008/09 |
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Kitsch und Trash.
Geschmacksfragen in Kunst und Design
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Das Wort Kitsch entsteht zeitgleich mit der aufkommenden industriellen Massenkultur. Erstmals 1881 in Berliner Künstler- kreisen gebraucht, wird es bald international in andere Sprachen aufgenommen. Denn Kitsch bildet umfassender ab, wofür es ansonsten kein brauchbares Äquivalent gibt. Bezeichnungen wie schlechter Geschmack, Dilettantismus, Mode, Schund, Kolportage, Trivialkunst oder im Englischen und Amerikanischen trash, junk, rubbish, bad taste eröffnen lediglich verschiedene Seiten des Gemeinten.
Mit der Ausstellung »Geschmacksverirrungen im Kunstgewerbe« (1909) wurde der Versuch unternommen, die breite Masse im guten Geschmack zu unterrichten. Kitsch oder auch »unkünstlerischer Massenschund« (Pazaurek 1909) wurde am Ende des Ausstellungs- rundgangs extra, d.h. getrennt von den Objekten des guten Geschmacks, an einer Wand zusammengestellt und im Laufe einiger Jahre ergänzt. Die Ausstellung wurde viel besprochen und besucht, sie füllte den Begriff mit Bedeutung an und sorgte für seine internationale Verbreitung.
Im Seminar wurden die Hintergründe und der Ausblick auf
die Entwicklung des Begriffspaares Kitsch und Trash im
20. Jahrhundert bis heute nachvollzogen.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2008 |
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Liverpool − Kulturstadt 2008
Exkursion − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Prof. Dr. Siegfried Gronert und Elke Beilfuß M.A.
In Liverpool, der Kulturhauptstadt im Jahre 2008, haben wir designrelevante Themenausstellungen besucht. Eine Design Show war vom 19. bis 22. Juni 2008 in der Krypta der Metropolitan Cathedral zu sehen. Die Tate Liverpool zeigte eine Einzelausstellung zu Gustav Klimt mit dem Titel »Klimt: Painting, Design and Modern Life in Vienna 1900«.
In der Heimatstadt der Beatles durfte ein Besuch des Shops »From Me to You« mit Merchandise-Artikeln und des legendären Cavern Club, wo die Beatles damals auftraten, nicht fehlen. Zudem zeigte das World Museum Liverpool die Themenausstellung »The beat goes on«.
Als Hafenstadt Liverpool bot uns zahlreiche maritime Themen der Schifffahrt, des Schmuggels und der Kolonialzeit in zahlreichen Ausstellungen, z.B.: Merseyside Maritime Museum, International Slavery Museum, Customs & Excise Museum.
In das nahe gelegene Manchester war ein Tagesauflug lohnenswert. Eine historische Sammlung von Design und Kunsthandwerk präsentiert die Manchester Art Gallery. Das Ausstellungszentrum Urbis thematisiert urbanes Leben und die Kultur der Stadt mittels Fotografie, Design, Architektur, Musik und zeitgenössischer Kunst. Weiterhin ist in Manchester das Museum of Science and Industry sowie das von Daniel Libeskind erbaute Imperial War Museum North von Interesse.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2008
Bilder:
01 - Liverpool Innenstadt
02 - Kulturstadt Liverpool 2008
03 -
Modellstadt Port Sunlight
fotografiert von Elke Beilfuß |
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display
Ausstellen als Kulturpraktik des Zeigens
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Das Verb to display aus dem Englischen wird übersetzt mit
1. entfalten: a) ausbreiten, b) (bildlich) an den Tag legen, zeigen,
2. zur Schau stellen, 3. ausstellen und meint im Buchdruck
4. hervorheben. Die visuelle Benutzeroberfläche des Computers
ist uns als Display bekannt. Auch im zeitgenössischen Diskurs über Kunst und Ausstellungen wird seit den 1990er Jahren der Begriff Display für die Gestaltung von Ausstellungen verwendet. Hier kann ein Zusammenhang mit der technologischen Entwicklung, insbesondere des Computers und der digitalen Bildgestaltung gesehen werden.
Zum Thema liegen Untersuchungen und Ergebnisse des For- schungsprojekts »Ausstellungs-Displays« an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich in aktuellen Publikationen vor. Anhand dieser neuesten Forschungsergebnisse sowie weiterer Literatur zum Ausstellungswesen haben wir uns im Seminar mit dem Raum und seiner Gestaltung in Ausstellungen auseinander- gesetzt. Ausstellungs-Displays können Messeauftritte, Showrooms, Kunstausstellungen, Autosalons, Designpräsentationen sein.
Mit Exkursion nach Wolfsburg: Besuch der Autostadt des Volks- wagenkonzerns, des von Zaha Hadid entworfenen Phaeno (Science Center) und des Kunstmuseum Wolfsburg.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im WS 2007/08
Empfehlenswerte Literatur:
(1) Das Neue Ausstellen. Ausstellungen als Kulturpraktiken des Zeigens,
Teil 1, Bianchi, Paolo (Gastherausgeber), Kunstforum International
Band 186, Juni-Juli 2007; (2) Foucault, Michel: Andere Räume, Leipzig (Reclam) 1990; (3) O‘Doherty, Brian: In der weißen Zelle, Berlin 1996 |
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Dinge − analysieren und zeigen
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
in Kooperation mit Dipl.-Ing. Gregor Sauer
Welcher Unterschied besteht zwischen alltäglichen Dingen und bekannten Designklassikern? Was macht unsere alltägliche Dingwelt aus und wie lässt sie sich wissenschaftlich untersuchen? Hierzu dienen uns im Seminar theoretische Ansätze aus der Kulturwissenschaft.
So trug der Fernseher zu einer Veränderung der Wohnlandschaft bei, wie Martin Warnke in seinem lesenswerten Essay »Zur Situation der Couchecke« aufzeigt. In zahlreichen soziologischen Untersuchungen wurde zudem die Frage gestellt, inwiefern das Fernsehprogramm als auch das Fernsehverhalten den Tagesablauf strukturiert. Ein Teil der Arbeit im Seminar bestand darin, Dinge methodisch zu analysieren. Wie das Buch von Wolfgang Ruppert im Titel seiner Kulturgeschichte der Alltagsdinge aufzählt, können das »Fahrrad, Auto, Fernsehschrank« sein, aber auch weitere zahlreiche Dinge unserer Alltagskultur. In Form von Essays, wissenschaftlichen Analysen und Beschreibungen wurden im Laufe des Semesters Texte zu einzelnen Themenbereichen geschrieben. Zum Rundgang im Sommer 2006 wurden dann die Ergebnisse des Seminars in einer Ausstellung besagter Dinge präsentiert. Jeder konnte sowohl »sein eigenes Ding machen« – wissenschaftlich, theoretisch versteht sich – und in der Ausstellung präsentieren; dennoch war Teamwork gefragt, da eine Ausstellung bekanntlich ein Gesamtbild zeigt, um zusammenhängend gelesen und verstanden zu werden. Wir fuhren gemeinsam zum Museum der unerhörten Dinge (Crellestr. 5-6) und zum Museum der Dinge (im Martin-Gropius-Bau) nach Berlin.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2006
Empfehlenswerte Literatur:
(1) Fiske, John: Lesarten des Populären, Wien 2000; (2) MacLuhan, Marshall: Das Medium ist die Botschaft, Dresden 2001; (3) Ruppert, Wolfgang: Fahrrad, Auto, Fernsehschrank.
Zur Kulturgeschichte der Alltagsdinge, Frankfurt a. M. 1993
Bilder:
01 - Installation »Die Steckdose«
Seminararbeit: Karsten Guth 2006,
Rundgang Fakultät Gestaltung, Foto: Karsten Guth
02 - Installation »Alltagsobjekt Schürze«
Seminararbeit: Carlotta Werner 2006,
Rundgang Fakultät Gestaltung, Foto: Carlotta Werner |
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Ästhetisierung des Alltags
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Die ästhetische Erziehung sowohl des Publikums als auch der Fachleute wurde im Verlauf der Jahrhunderte auf vielfältige Weise erprobt. Die ersten Weltausstellungen hatten daran ihren Anteil und in deren Folge übernahmen diese Aufgabe neu gegründete Kunst- gewerbemuseen, die teilweise mit Ausbildungsstätten verbunden waren. Vorbildersammlungen ermöglichten die Anschauung historischer Exponate, die zur Stilbildung beitragen sollten.
Im Laufe seiner Geschichte hat sich der Museumstyp Kunst- gewerbemuseum jedoch sehr wandlungsfähig gezeigt. Welche Rolle Kunstgewerbemuseen Ende des 19. Jahrhunderts übernahmen und wie sich ihre Tradition entwickelt hat, sollte in diesem Seminar untersucht werden: Von den anfänglichen Vorbildersammlungen zur Geschmacksbildung über die Darstellung historischer Entwicklungen von Kulturtechniken bis zu den aktuellen Designkollektionen. Hierfür wurden exemplarisch unterschiedliche Kunstgewerbe- museen in ihrer Entstehung und Entwicklung betrachtet. Als erstes Museum dieser Art gilt das South Kensington Museum in London, das heutige Victoria and Albert Museum. Von dem Londoner Vorbild inspiriert, entstand das K.K. Österreichische Museum für Kunst und Industrie in Wien mit angegliederter Kunstgewerbeschule. Museen für angewandt Kunst in Zürich, Amsterdam, Gent, Paris, Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden und Köln folgten.
Aus einer Hinwendung zum Kunstgewerbe, insbesondere in der Nachfolge der Arts-and-Crafts-Bewegung wurde der Versuch unternommen, Kunst und Kunsthandwerk im Ausstellungswesen zu vereinen. Wie weit gehen heutige Kunstgewerbemuseen im Neben- und Miteinander von bildender und angewandter Kunst? Im Vergleich zwischen den Konzepten des MAK in Wien, des Design- museum in Nürnberg und des Groninger Museums sowie des Marta in Herford wurden die aktuellsten Tendenzen in der Präsentation von Kunst und Design herausgestellt.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2006 |
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Zeitgenössisches Design
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
In den 1980er Jahren zeigten sich im Design verstärkt Tendenzen künstlerischer Arbeitsweise. Designer gestalteten Möbel mit Objektcharakter in kleinen Serien oder gar als Unikate. Häufig wurden Fundstücke in den neuen Entwürfen verwendet und neu gestaltet: Autoreifen, altes Mobiliar, Schubladen oder ein Einkaufs- wagen, wie der bekannte Lounge Chair »Consumer’s Rest« 1983 (Design: Stiletto/Frank Schreiner). Galerien entstanden, in denen die Möbelobjekte ausgestellt und zum Verkauf angeboten wurden.
Was hat sich seit den achtziger Jahren insbesondere im Produkt- und Interieurdesign verändert? Die Frage, wie junge Designer heute in der Post-Postmoderne und im Postfordism entwerfen und wie andererseits zeitgenössische Künstler mit der Thematik Design in der Kunst umgehen, wurde in diesem Seminar analysiert. Ausgehend von den achtziger Jahren werden Designtendenzen untersucht. Junge Designer/innen und Künstler/innen wie, Karim Rashid, Konstantin Grcic, Matalie Crasset, Ronan und Erwan Bouroullec, Sylvie Fleury, Tobias Rehberger u.a. wurden vorge- stellt. Da zu der jungen Design- und Kunstszene bisher vor allem Artikel in Zeitschriften und Katalogen erschienen sind, bestand ein Teil der Arbeit im Seminar auch darin, Material und Informationen zu den einzelnen Personen umfassend zu recherchieren. Die gesammelten Erkenntnisse führten im Seminar zu einer Sichtung und Analyse des zeitgenössischen Design im Dialog zur Kunst.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im WS 2005/06 |
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Henry van de Velde (1863 − 1957)
Kunstgewerbe, Inneneinrichtung, Architektur und Lehre
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Das Werk des belgischen Architekten und Gestalters Henry van de Velde wurde in diesem Seminar vorgestellt. Kunstgewerbe, Möbeldesign und Inneneinrichtungen van de Veldes sowie seine Arbeit in Weimar bildeten den Schwerpunkt der Veranstaltung. Weiterhin haben wir van de Veldes Beitrag zur Reformbewegung und zum Jugendstil am Anfang des 20. Jahrhunderts thematisiert. Vorgestellt und besprochen wurden designtheoretische Schriften van de Veldes sowie seine gestalterische Arbeit: z.B. die im Jahre 2003 entdeckte Inneneinrichtung des Sanatoriums in Trebschen,
die Ausstattung des Wohnhauses von Friedrich Nietzsche (heute Nietzsche-Archiv), die Kunstschulbauten sowie van de Veldes eigenes Wohnhaus (Haus Hohe Pappeln) in Weimar, in dem nunmehr einige Möbel des Interieurs für Max von Münchhausen ausgestellt sind. Zudem haben wir die Wirkungsstätten van de Veldes in Gera und Chemnitz besucht.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2005
Empfehlenswerte Literatur:
(1) Hueter, Karl-Heinz: Henry van de Velde : sein Werk bis zum Ende seiner Tätigkeit in Deutschland, Berlin 1967; (2) Sembach, Klaus-Jürgen und Birgit Schulte (Hrsg.): Henry van de Velde: ein europäischer Künstler seiner Zeit (Kat.-Ausst.), Köln 1992; (3) Velde, Henry van de: Geschichte meines Lebens (Autobiografie), München 1962 |
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Utopien im Design
Hauptsache ich verbessere die Welt
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Ideen, Konzepte und Gedanken, die die Welt reformieren sollten, wurden in diesem Seminar dargestellt, analysiert und diskutiert. Allenthalben wurde von Reformen gesprochen, sei es Agenda 2010, die Hochschulreform oder Tsunamifrühwarnsysteme. Was aber haben speziell Reformideen von Gestaltern des 19. und 20. Jahr- hunderts bewirkt und verändert? Kann die Welt überhaupt verbessert werden? Welche Haltung können Designer am Beginn des 21. Jahrhunderts einnehmen?
Relevante Reformideen der Designgeschichte sollten thematisiert werden: Ausgehend von Kunstgewerbebewegungen (Arts and Crafts) und Utopien der Gartenstadt im industriellen 19. Jahr- hundert in England über die Gartenstadt Hellerau bei Dresden und die Lebensreform in der Schweiz (Monte Verità) und die Kunst- gewerbereform in Deutschland (Darmstädter Mathildenhöhe) bis hin zu aktuellen Tendenzen vom »Design des Menschen« wurden im Seminar GestalterInnen mit ihren Utopien vorgestellt. Designideen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden besprochen: z.B. »die Moral der Gegenstände« der Hochschule für Gestaltung in Ulm, »die mobile Stadt« von Archigram im Space Age Design der 70er Jahre, Ökodesign sowie »unsichtbares Design«.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2005
Empfehlenswerte Literatur:
Selle, Gert: Ideologie und Utopie des Design, (Köln 1973)
Neuauflage Wien 1997 |
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Ausstellung gestalten...
...Gestaltung ausstellen
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Die Präsentation von Objekten in Ausstellungen, vor allem im musealen Kontext, wurde in diesem Seminar thematisiert. Der Fokus lag hierbei auf den Objekten und Gegenständen aus dem Bereich der angewandten Kunst, des täglichen Lebens und des Designs. Welche Anforderungen an Designausstellung im Gegensatz zu Ausstellungen von Kunst oder Wissenschaft und Technik gestellt werden, bildete die zentrale Fragestellung. Daher wurden im Seminar Ordnungen kultureller Archive bis in die Gegenwart vorgestellt und diskutiert. Zum Verständnis der historischen Entwicklung des Museumswesens wurde zudem die Geschichte des Sammelns und der Wunderkammern besprochen.
Des Weiteren bilden die Weltausstellungen historische Ereignisse der Präsentation, denn hier wurden unter anderem die Innova- tionen in Technik und Design einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Im Zusammenhang des Seminars fand eine Exkursion nach Dresden mit Besuch des Deutschen Hygiene-Museums und des Grünen Gewölbes statt.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im WS 2004/05
Empfehlenswerte Literatur:
(1) Ackermann, Marion: Farbige Wände. Zur Gestaltung des Ausstellungs- raumes von 1880 – 1930, Wolfratshausen 2003; (2) Bredekamp, Horst: Antikensehnsucht und Maschinenglauben. Die Geschichte der Kunstkammer und die Zukunft der Kunstgeschichte, Berlin 1993; (3) Foucault, Michel:
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften, Frankfurt a. M. 1993; (4) O’Doherty, Brian: In der weissen Zelle [Inside the white cube], Berlin 1996 |
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Leben als Nomaden.
Design für flexibles und mobiles Wohnen
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Vom Zelt bis zum Raumschiff, von der Hängematte bis zum Möbel für moderne Nomaden im 21. Jahrhundert: In diesem Seminar wurden kulturelle Wohnformen der traditionellen Nomaden und Möbel der reisenden höfischen Gesellschaft sowie Entwürfe der 1970er Jahre und ihre Gestaltung für ein flexibles und mobiles Leben untersucht. Die Gestaltung eines Ortes mit der Bedeutung Heimat und Zuhause, ist differenziert von dem Bau eines Hauses zu betrachten. Im Gegensatz zur Errichtung eines neuen Gebäudes, kann bereits mit geringen Mitteln ein wohnliches Zuhause geschaffen werden.
Auf welche Weise Menschen ein Empfinden für einen Ort oder Raum entwickeln, der ihnen ein Zuhause geben soll, wurde im Seminar anhand des Textes »Bauen, Wohnen, Denken« (1951) des Philosophen Martin Heidegger analysiert. Obwohl der feste Wohnsitz und das eigene Haus zu den Entwicklungen der Menschheit durch Ackerbau und Viehzucht zu zählen sind, so lässt sich jedoch eine globale Migration in der heutigen Zeit feststellen.
Die Gründe hierzu sind vielfältig: Wohnort- und Arbeitsplatzwechsel einzelner Personen oder die Wanderung großer Bevölkerungs- gruppen aufgrund unterschiedlichster Katastrophen oder Krisen. Seit der Industrialisierung ist die Mobilität mehr und mehr Bestandteil der heutigen Zivilisation. Sichtbar wird dies beispiels- weise an der modernen Kommunikationstechnologie mit transportablen Geräten, allen voran das Mobiltelefon. Besprochen wurden unter anderem die Geschichte des nomadischen Lebens und ihre Wohnformen (Zelt, Jurte), Faltmöbel der reisenden höfischen Gesellschaft und Entwürfe aus dem 20. Jahrhundert, wie beispielsweise Wohnmodelle der 1960er und 1970er der Künstlergruppen Archigram, Coophimmelb(l)au, Haus Rucker sowie italienische Entwürfe, die 1972 in der Ausstellung »Italy: New Domestic Landscape« in New York weltweite Beachtung fanden. Victor Papanek und James Hennessey haben ebenfalls in den 70er Jahren eine Selbstbauanleitung für »Nomadic Furniture« (1973) entwickelt.
Im Seminar wurden zudem das Wohnmobil, beziehungsweise das amerikanische Rolling-Home, und Entwicklungen für den Alltag im All von Astronauten unter den Aspekten für das Leben der modernen Nomaden thematisiert.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2004 |
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Horst Michel 100
Formgestalter in Weimar
Ein Ausstellungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar
Leitung: Prof. Wolfgang Sattler, Prof. Dr. Siegfried Gronert
und Elke Beilfuß
Zum 100. Geburtstag des Gestalters Horst Michel entstand im Sommer 2004 eine Ausstellung von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar. Horst Michel leitete das Institut für Innen- gestaltung an der Hochschule in Weimar von 1951 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1970.
Das Ausstellungsprojekt beinhaltete zugleich eine Untersuchung des Designs in der Kulturpolitik der DDR. Die Entwürfe von Horst Michel und seiner Mitarbeiter sind aus heutiger Perspektive vor dem Hintergrund politischer Veränderungen und Einflüsse in der DDR zu sehen. Im Konflikt zwischen Tradition und Moderne entstanden sowohl solide kunsthandwerkliche Erzeugnisse, als auch innovative Entwürfe für die industrielle Produktion. Horst Michel, ein Schüler von Bruno Paul, stand dem Werkbundgedanken nahe. Insofern ist die Gestaltung am Institut in Weimar in die Linie von Werkbund und der guten Form zu stellen.
Aus zeitgenössischer Sicht wurden die Entwürfe und Objekte des Instituts für Innengestaltung in der Ausstellung interpretiert. Die Inszenierung im Design Zentrum Thüringen »Maja, Marietta, Monika und das Institut« warf einen Blick auf die Entwürfe von Horst Michel und seiner Mitarbeiter sowie die Arbeit am Institut. Im »Showroom 2004« wurden die Objekte wie Neuheiten auf einer aktuellen Designmesse präsentiert: hervorgehoben auf gelbem Podest oder in transparenter Folie gleichsam schwebend im Raum.
»Berlin-Fennpfuhl und die Formalismusdebatte« thematisierte im Haus Am Horn die Ereignisse im Jahr 1962. Ein später Aufbruch in die Moderne zeigte sich in diesem Jahr in der DDR. Das Institut für Innengestaltung beteiligte sich damals an der Ausstattung von Musterwohnungen in einer Plattenbausiedlung in Berlin-Fennpfuhl. Zudem fand die V. Deutsche Kunstausstellung in Dresden statt, auf der Horst Michel den Bereich angewandte Kunst kuratierte.
Die Schau ließ erneut eine kurze, aber heftige Debatte über den Formalismus in der DDR aufflammen, diesmal wurde aus Regierungskreisen nicht die Kunst kritisiert, sondern die Produktgestaltung.
Studierende im Projekt
Liana Franke, Sybill Grützner, Marlen Kopper, Marie Lauenroth, Yvonne Marché, Thomas Mudrich, Kathrin Nachtsheim und
Christian Tesch
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2004
in Zusammenarbeit mit dem Design Zentrum Thüringen
Ausstellungseröffnung zum 100. Geburtstag von Horst Michel
am 25. September 2004 um 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer
26. September bis 7. November 2004
Ausstellungsorte
Design Zentrum Thüringen, Rathenauplatz 6, Weimar
und Haus Am Horn, Am Horn 61, Weimar
Bilder
01 - Showroom, »Maja, Marietta, Monika und das Institut«
02 - Seminarraum, »Maja, Marietta, Monika und das Institut«
03 - Gästebuch, »Maja, Marietta, Monika und das Institut«
04 - »Berlin-Fennpfuhl und die Formalismusdebatte«
05 - vom Trinken
06 - vom Beten
fotografiert von Liana Franke |
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DDR Design
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Es ist bezeichnend, dass die grassierende Ostalgie die in der DDR vorhandenen Waren und ihre Werbung ungeachtet aller Design- standards vereinnahmt. Denn der Erinnerungswert − oder was dafür genommen wird − gilt heute und in diesem Falle allemal
mehr als jene designspezifischen Unterscheidungen, die auch in
der
DDR bestimmte Produkte gegenüber dem sonstigen Angebot auszeichneten.
Diese Missachtung des Design aus der DDR wiederum scheint mit dem westlichen Begriff von Avantgarde zusammenzuhängen, der auf europäischer und internationaler Ebene das DDR-Design hinter sich ließ, weil die maßgebliche Avantgarde im Westen agierte. Aber galten im Design der DDR wirklich dieselben Regeln wie in der Bundesrepublik? Welche Bedingungen, Möglichkeiten und Schwierigkeiten hatten die Designer in der DDR? Und nicht zuletzt: Welche Impulse gingen von Weimar aus, wo der Designer Horst Michel von 1946 bis 1970 eine der wichtigsten Design-Institutionen der DDR leitete?
Das Seminar stand im Zusammenhang mit der Vorbereitung eines Ausstellungsprojektes zum 100. Geburtstag von Horst Michel.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im SS 2004 |
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Wien um 1900
Exkursion − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Prof. Dr. Siegfried Gronert und Elke Beilfuß M.A.
Tag 1 – Montag, 13. Jänner 2004
7.45 Uhr
Ankunft mit dem Nachtzug am Wiener Westbahnhof dann
Einchecken in die Jugendherberge, Myrthengasse.
10.30 Uhr
Besichtigung des Gebäudes in der Döblergasse 4 von außen, mit einem Referat zur Wohnung von Otto-Wagner und anschließend Besichtigung der Fassaden Wienzeilenhäuser (1898, Architekt Otto Wagner), Linke Wienzeile 38-40.
13.00 Uhr
Führung durch das Postsparkassenamt (erbaut 1903, Architekt: Otto Wagner) am Georg-Coch-Platz 2 mit einer Führung durch das Gebäude.
16.30 Uhr
Besuch der Sonderausstellung »Wiener Werkstätten« im Museum für angewandte Kunst (MAK). Referate: »Thonet«, »Die Wiener Werkstätten« und »Biedermeier«.
20.30 Uhr
Besuch der Modeperformance »artpoint. krise des körpers«
im MAK.
Tag 2 – Mittwoch, 14. Jänner 2004
10.00 Uhr
Otto-Wagner-Tour. Referat: »Die Stadtbahn von Otto Wagner:
Verkehrssituation und Bahnstationen«. Fahrt zum Hofpavillon Hietzing (erbaut 1899, Architekt: Otto Wagner) bei Schloss
Schönbrunn.
14.00 Uhr
Hofmobiliendepot – Möbel Museum Wien: Kaiser Franz Joseph I. hatte 1901 das k. k. Hofmobiliendepot auf der Mariahilfer Straße
Nr. 88 als zentrales Lager für den hofärarischen Mobilienbestand bauen lassen. Bereits 1924 wurden einige Schauräume eingerichtet. 1998 wurde das Museum nach einem Umbau eröffnet.
16.00 Uhr
Kunsthistorisches Museum (erbaut 1871, Architekten: Gottfried Semper und Carl von Hasenauer). Referat zum Kunsthistorischen Museum und Gottfried Sempers Inneneinrichtung.
Tag 3 – Donnerstag, 15. Jänner 2004
10.00 Uhr
Secession (erbaut 1897, Architekt: Joseph Maria Olbrich): Referate: »Die Geschichte der Wiener Sezession« und »Die Wiener Secession und Gustav Klimt« Anschließend Pause im Café Museum (1899 eingerichtet, 2003 rekonstruiert) in der Operngasse 7, mit einem Referat zur Inneneinrichtung von Adolf Loos und anschließendem Spaziergang zum Haus am Michaelaplatz (1909 – 1911) von Adolf Loos.
16.45 Uhr
Kunsthalle im MuseumsQuartier. Führung durch die Ausstellung
»Go Johnny Go! Die E-Gitarre – Kunst und Mythos«. Abends
Unterwegs im MuseumsQuartier.
Tag 4 – Freitag, 16. Jänner 2004
10.00 Uhr
Haus Wittgenstein – Bulgarisches Kulturinstitut in der Parkgasse 18. Referate zur Architektur des Hauses und seinem Erbauer, dem Philosophen Ludwig Wittgenstein sowie speziell zu den Türen,
Fenstern und Beschlägen.
12.15 Uhr
Besuch des Sigmund-Freud-Museum in der Berggasse 19
mit einer Führung durch die ehemaligen Wohn- und Praxisräume des Psychoanalytikers. Nachmittag zur freien Verfügung: z.B. zur Happy Hour in der American Bar (1909) von Adolf Loos.
Tag 5 – Samstag, 17. Jänner 2004
10.00 Uhr
Für unseren zweiten Besuch im Museum für angewandte Kunst
(MAK) haben wir den freien Eintritt an Samstagen genutzt und uns die umfassende Ausstellung »Wiener Werkstätten« und die
Sammlung nochmals angeschaut. Abends Kneipenbesuch im
7. Bezirk − Neubau.
Tag 6 – Sonntag, 18. Jänner 2004
10.00 Uhr
Referat zum Riesenrad (1897 errichtet) auf dem Wiener Prater.
Restlichen Tag zur freien Verfügung.
21.10 Uhr
Abreise am Wiener Westbahnhof mit dem Nachtzug zurück nach
Jena und Weimar.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im WS 2003/04
Bilder
01 - Wiener Riesenrad
02 - Im MAK
03 - Im Kunsthistorischen Museum
04 - Im Hofmobiliendepot
05 - v.l.n.r.: Elke Beilfuß, Stefan Unholtz, Jonna Schmidt, Claudia Schille, Liana Franke, Prof. Dr. Siegfried Gronert, Silke Zapf, Felix van de Sand, Markus Frölich, Astrid Scheibe, Benjamin Franken
06 - Ornament im Hofpavillon Hietzing |
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Ulm (1953 − 1968) − Ulmer Modelle
Seminar − Geschichte und Theorie des Design
Leitung: Elke Beilfuß M.A.
Die Geschichte der Hochschule für Gestaltung in Ulm ist eng verknüpft mit der Zeitgeschichte und Politik der westdeutschen Nachkriegszeit. Die Schule wurde vor 50 Jahren [das Jubiläum war im Jahr 2003] von Inge Scholl, Otl Aicher und Max Bill gegründet und 1968 geschlossen. Im Gedenken an Hans und Sophie Scholl, die wegen ihres anti-faschistischen, studentischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus 1943 hingerichtet wurden, entstand die HfG Ulm 1953 mit der Zielsetzung das demokratische Leben in der Bundesrepublik Deutschland zu fördern und Gestalter auszu- bilden. Die anfängliche Ausrichtung an der Lehre des Bauhaus unter Max Bill verändert sich durch Dozenten wie Otl Aicher, Tomás Maldonado, Hans Gugelot und Walter Zeischegg zugunsten einer verstärkt wissenschaftsorientierten Designausbildung.
Innovativ waren die Entwicklung von Systemdesign, Corporate Design und Piktogrammen, beispielsweise für die Olympischen Spiele München 1972 von Otl Aicher. Produktdesign und Corporate Identity bekannter Unternehmen wurden in enger Zusammenarbeit mit Dozenten und Studierenden der HfG Ulm entscheidend geprägt: Braun AG (Hans Gugelot, Dieter Rams)*, Flugline Lufthansa und Erco Lichtsysteme (Otl Aicher).
Im Seminar wurden die Gründungsideen der HfG Ulm, in Bezug und Abgrenzung zum Bauhaus, die Entwicklung der HfG Ulm mit den Schwerpunkten (Produktdesign, Visuelle Kommunikation, Industrielles Bauen, Information, Film) in Hinblick auf Design- methodik und Designtheorie sowie die Umstände, die zur Schließung der Hochschule führten, besprochen. Die Einflüsse der HfG Ulm auf nationale als auch internationale Gestaltung, von der Nachkriegszeit bis heute, wurden zudem thematisiert.
Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Gestaltung im WS 2003/04
* Anmerkung:
Dieter Rams war Mitarbeiter der Braun AG und daher in das Projekt von Hans Gugelot an der HfG Ulm involviert. Später war er maßgeblich für die Gestaltung der Braun AG verantwortlich und wurde durch die Zusammenarbeit mit der HfG Ulm sicherlich stark vom Ulmer Stil geprägt, obwohl er dort nicht studiert hatte.
Bilder
01 - HfG Ulm, Architekt: Max Bill, 1953
02 - vlnr: Jenny Colditz, Johannes Ziebandt, Dragana Brancovic, Lisa Walter, Patrick Borowsky, Elke Beilfuß, Jonas Nehrlich
03 - Beleuchtung in der Hfg, Entwurf: Walter Zeischegg
04 - am Ende eines langen Tages
fotografiert von Jonas Nehrlich |
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